Sakramente

Kommunikationsmittel der Gnade Gottes

Christus handelt durch die Sakramente, die er zur Mitteilung seiner Gnade eingesetzt hat. Die Sakramente sind durch die Sinne wahrnehmbare Zeichen (Worte und Handlungen), die uns Menschen zugänglich sind. Die Sakramente sind also göttlichen Ursprungs.

Oder einfacher formuliert: Sakramente sind Geschenke Gottes für uns Menschen. Sie begleiten uns  von der Wiege bis ins Krankenbett. Sie wollen uns helfen, unseren Weg mit Gott und zu Gott hin leichter und besser zu gehen.

Die röm.-kath. Kirche kennt sieben Sakramente, die man in drei Kategorien einteilen kann:

Eingliederungssakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie

Sakramente der Heilung: Versöhnung/Buße, Krankensalbung

Standessakramente: Ehe, Priesterweihe


Taufe

Die Taufe ist das erste und grundlegende Sakrament. Sie geht zurück auf die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer im Jordan (Markus-Evangelium Kap. 1, Verse 9-11) und den Missionsauftrag Jesu: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matthäus-Evangelium 28,19). Der Priester/Diakon, der die Taufe spendet, gießt dem Täufling Wasser über den Kopf, spricht ihn mit seinem Namen an und formuliert: „N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Auch wenn die Taufe meist im ersten Lebensjahr gespendet wird, ist sie doch in jedem Lebensabschnitt möglich. Im Pastoralverbund Menden gibt es Taufvorbereitung für Eltern von Kleinkindern, Kindergartenkinder und ihre Familien (in Verbindung mit den kath. Kindergärten), im Rahmen der Erstkommunionkatechese und in Einzelfällen durch jeden Priester/Diakon.

 


Firmung

Die Firmung (lat. confirmatio = Bestätigung, Stärkung) ist in engem Zusammenhang mit der Taufe zu sehen und bestätigt und bekräftigt die Eingliederung eines Christen in die Kirche. Biblischer Ursprung ist die Geistsendung an die Apostel an Pfingsten (Apostelgeschichte, Kap. 2) und die Handauflegung der Apostel für diejenigen, die sich zum Glauben bekehrt hatten (Apostelgeschichte 8,17). In der Regel wird die Firmung von einem Bischof gespendet, der dem Firmbewerber die Hand auflegt, ihm mit dem heiligen Öl Chrisam ein Kreuz auf die Stirn zeichnet, ihn mit dem Namen anspricht und ihm sagt: „N., sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist. – Der Friede sei mir dir.“

Im Pastoralverbund Menden wird die Firmung alle zwei Jahre den Jugendlichen des 9. und 10. Schuljahrs gespendet. Dazu haben wir ein Konzept der Firmvorbereitung entwickelt. Darüber hinaus bietet das Erzbistum Paderborn zwei Mal im Jahr Erwachsenenfirmungen an.

 


Eucharistie

Die Eucharistie (griech. für Danksagung) ist eines der beiden höchsten kirchlichen Sakramente. Alle Getauften und Gefirmten sind dazu beauftragt, in der Feier der Eucharistie an der Vergöttlichung der Welt mitzuwirken.

Biblischer Ursprung ist das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern am Tag vor seinem Tod: „Jesus nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus.
Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“ (Markus-Evangelium 14,22-24). Paulus ergänzt in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth den Auftrag Jesu an die Apostel: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (1 Kor 11,25).
Die Feier der Heiligen Messe bezeichnen wir als Eucharistiefeier, in der der Priester die Einsetzungsworte Jesu spricht. Der Glaube der Kirche sagt, dass durch die Macht Gottes Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt sind (Transsubstantiation). Den Leib (und das Blut) Christi empfangen wir im Rahmen der Eucharistiefeier in der Kommunion.

Im Pastoralverbund Menden gibt es ein Konzept zur Erstkommunionvorbereitung der Grundschulkinder und ihrer Familien.

Hauskommunion

Wenn Sie oder einer Ihrer Angehörigen aus Krankheits- oder Altersgründen nicht mehr zur Kirche gehen können, bringen wir Ihnen gerne die Heilige Kommunion nach Hause. Wenden Sie sich dazu an das Stadtbüro oder eines der Pfarrbüros.
Im Pastoralverbund Menden wird die Heilige Kommunion wöchentlich im St. Vincenz-Krankenhaus und St. Vincenz-Altenheim auf die Zimmer und regelmäßig auch in die anderen Altenheime gebracht. Teilweise ist diese „Hauskommunion“ auch mit der Hl. Messe verbunden. Die Termine entnehmen Sie bitte den aktuellen Pfarrnachrichten.

 


Versöhnung / Buße

Das Sakrament der Versöhnung / Bußsakrament wird in der Beichte gespendet.

Die Beichte ist vielleicht das problematischte Sakrament der katholischen Kirche, da viele Ältere in ihrer Jugend mit der damaligen (vorkonziliaren) Beichtpraxis schlechte Erfahrungen gemacht haben und diese Erfahrungen an die nächsten Generationen vererbten. Dabei ist das Sakrament vielleicht auch eines der Schönsten: Wenn ich mich durch mein Verhalten von Gott entfernt habe und ich den Weg zu ihm zurück suche, dann nimmt er mich mit all meiner Schuld und meinen Sünden wieder auf und vergibt mir. Diese Vergebung sagt mir in der Heiligen Beichte der Priester in seiner Vollmacht zu.

Biblische Grundlage dazu ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen Vater (Lukas-Evangelium 15,11-32). Der Sohn, der sich von seinem Vater entfernt hatte und dem es schlecht ging, bereute seinen Fehler und ging kleinmütig wieder zu seinem Vater zurück, um ihn um Arbeit zu bitten. Der Vater (natürlich ein Bild für den Vater im Himmel) sah ihn schon von Weitem, lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals, küsste ihn, ließ ihm das beste Gewand bringen und steckte ihm ein Ring an. Damit setzte er ihn in die alten Rechte des Sohnes wieder ein.

Im Pastoralverbund Menden bieten wir das Sakrament der Versöhnung in der Heiligen Beichte regelmäßig an: Regelmäßig am Samstag-Nachmittag stehen Priester in einer oder zwei Kirchen zur Verfügung, dazu zu den Hochfesten an zusätzlichen Zeiten. Jeder Priester ist aber auch ansprechbar, für ein Beichtgespräch einen eigenen Termin zu vereinbaren. In der Erstkommunionvorbereitung werden die Kinder auch auf die Erstbeichte vorbereitet, die sie vor der Erstkommunion empfangen.

 


Krankensalbung

Die Krankensalbung wurde lange Zeit „Letzte Ölung“ genannt und möglichst kurz vor dem Eintreten des Todes gespendet. Die heutige Praxis der Kirche ist eine andere: Die Krankensalbung ist für alle bestimmt, deren Gesundheitszustand bedrohlich angegriffen ist, und für die, die sich sich in Lebensgefahr befinden.

Krankheit ist keine Strafe Gottes, doch führt sie den Menschen manchmal an seine Grenzen und erinnert ihn an seine Sterblichkeit. Das Heilswirken Gottes in den Sakramenten (Kommunion, Beichte, Krankensalbung) will den Menschen mit dem Lebensstrom göttlichen Lebens verbinden.

Zur Feier der Krankensalbung bringt der Priester das Krankenöl mit, das der Erzbischof im Paderborner Dom in der Karwoche geweiht hat. Nach der Handauflegung zeichnet der Priester mit dem Öl ein Kreuz auf die Stirn und je eins in die Innenseite der Hände und spricht: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.“

Im Pastoralverbund Menden gibt es in manchen Gemeinden die Tradition der gemeinsamen Feier der Krankensalbung für mehrere, meist ältere Menschen, zu der über die Pfarrnachrichten und die Gottesdienste eingeladen wird.

Über den Button Notdienst ganz oben rechts können Sie immer einen Priester erreichen, der die Krankensalbung spenden kann.

 


Ehesakrament

„N., ich nehme dich an als meine Frau/meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und  Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.
Trag diesen Ring als Zeichen unsrer Liebe und Treue: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Wenn sich eine Frau und ein Mann dieses zusagen, dann ist das keine kurzfristige Willenerklärung, sondern sie binden sich vor Gott und vor der Kirche für ihr ganzes gemeinsames Leben. Gott segnet den Lebensbund von Mann und Frau, den er in der Schöpfung selbst begründet hat. Gott selbst ist der Urheber der Ehe. Darum ist die Ehe aus katholischer Sicht kein „weltlich Ding“, obwohl sie im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen durchgemacht hat.

Darum segnet Gott die Ehe, die vor ihm geschlossen wird in besonderer Weise. Dieses macht die Liturgie der Trauung deutlich.

Viele Ehepaare, die schon 25, 40, 50, 60 oder mehr Ehejahre miteinander durchs Leben gegangen sind, möchten ihren Ehebund noch einmal segnen lassen. Das ist selbstverständlich gerne möglich.

 


Priesterweihe

Schon in neutestamentlicher Zeit bildeten Handauflegung und gebet die zentralen Elemente der Ordination (feierliche Einsetzung eines Geistlichen in sein Amt). Die Apostelgesichte überliefert, dass die sieben Diakone, die ausgewählt waren, vor die Apostel getreten sind, und diese beteten und ihnen die Hände auflegten (Apg 6,6)

Das Sakrament der Priesterweihe wird in drei Stufen gespendet:

  • Diakonenweihe
  • Priesterweihe
  • Bischofsweihe

Im Pastoralverbund Menden sind Priester und (ständige) Diakone tätig. Alle haben sie die erste Stufe des Weihesakramentes, die Diakonenweihe empfangen, die Priester auch die zweite Stufe (Priesterweihe). Unsere Diakone sind alle verheiratet und haben Kinder (und Enkelkinder). Ihren Dienst in der Kirche üben sie neben ihrem Beruf aus oder sie sind im Ruhestand.

Der Dienst der Gemeinde ist es, immer wieder um geistliche Berufe zu beten. Jesus sagte zu den Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“ (Lukas-Evangelium 10,2)