Kirche

Trotz ihrer relativ jungen Geschichte birgt die Heilig Kreuz Kirche in der Mendener Oberstadt einige künstlerische Besonderheiten. Schon vor Betreten der Kirche fällt der schlanke Campanile im Westen der Kirche auf. Dieser war1957 der erste seiner Art im Erzbistum Paderborn. Beim Eintreten in die Kirche durch das relativ schlichte, aber mächtige Portal bemerkt man die ungewöhnliche Klinkenform, man berührt eines der ältesten Geheim- und Erkennungszeichen der Christenheit: den Fisch. Auf den Glauben übertragen kann man durch das Betreten dieses geweihten Ortes die Tür zum Glauben öffnen. Deshalb ist der Fisch, den man übrigens auch beim Verlassen der Kirche berührt, ein gutes Zeichen für die Berührung mit Jesus Christus in der Kirche. Im Folgenden soll ein kurzer Einblick in die großen und kleinen künstlerischen Objekte gegeben werden. Dieser Einblick soll in Form eines Rundganges beschrieben werden, der es auch ermöglicht diesen Weg, einmal in einer ruhigen Minute nachzugehen.

Eingang

Am Eingang der Kirche, unter der Orgelbühne, öffnet sich für den Betrachter ein hoher und langer Raum. Dem Betrachter fallen sofort der schwere Granitaltar und die silberfarbene Kreuzesstele im Altarraum ins Auge. Diese beiden „Einrichtungsgegenstände“ bilden den Mittelpunkt der Kirche und der Gemeinde.

Bronzeplakette

Dies verdeutlicht auch eine Bronzeplakette, die an der Rückwand der Kirche zwischen Eingangsbereich und Kirchturm unter der Orgelbühne hängt. Sie zeigt den Altar der Heilig Kreuz Gemeinde und die Kreuzesstele. Drum herum ist ein Kreis, der zu dreiviertel mit Menschen ausgefüllt ist, die die verschiedenen Aufgaben, Anlässe und Menschen im Gemeindeleben zeigen. Im Mittelpunkt ist aber die Kirche, verdeutlicht mit dem Altar, der ein Identifikationspunkt mit der Gemeinde sein soll. Am unteren Bildrand der Plakette, die die Pfarrgemeinde Pfarrer Franz Rickert zum 50-jährigen Priesterjubiläum im Jahr 1990 schenkte, sind unter anderem ein Abschnitt aus der Bibel: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“ (Psalm 127), der nochmals beschreibt, warum der Altar in der Mitte des Hauses der Gemeinde steht.

Bildnis des heiligen Erzengels Michael

Links von dieser Bronzeplakette steht seit 2002 eine sehr bekannte Figur an der Wand zur Turmkapelle. Es ist das Bildnis des heiligen Erzengels Michael. Diese Figur den Sturz des Drachen dar, der in der Offenbarung des Johannes (Kap. 12, Vers 7-12) beschrieben ist. Diese Darstellung des Sieges über das Böse wird seit Jahrhunderten in den verschiedensten Kunstepochen verwendet.

Pieta

In der Turmkapelle steht die Darstellung der schmerzreichen Mutter Gottes, die Pieta. Sie wurde um 1886 geschaffen und war der Mittelpunkt des Hochaltares der Kreuzkapelle (genannt: Antoniuskapelle) auf dem Kapellenberg. Nach gründlicher Restaurierung wurde sie im Jahr 1981 der Heilig Kreuz Gemeinde übergeben und in der kleinen Kapelle des Glockenturms aufgestellt. Die Statue zeigt Maria in einem langen blauen Mantel mit dem Blick auf den toten Leichnam ihres Sohnes, den sie nach der Kreuzabnahme in den Armen hält.

Auf der linken Seite des Eingangs hängt ein etwa 2m großes Tryptichon an der Wand, der sogenannte Herz-Jesu Altar. Es stellt die Kreuzigung Christi dar und ist in drei Teile aufgeteilt. Der mittlere Teil zeigt einen fast lebensgroßen Christus, der an einem Weinstock gekreuzigt wurde. Rechts neben ihm steht der Soldat mit erschrockenem Blick, der ihm mit der Lanze in die Seite gestochen hat. Auf der linken Seite kniet eine Frau mit violettem Gewand und einer Krone auf dem Kopf. Sie soll die siegreiche Ecclesia darstellen, die mit dem goldenen Kelch das Blut Christi auffängt. Auf der linken Bildhälfte steht der hl. Diakon Vincenz mit dem Rost in der Hand, auf dem er umgebracht wurde. Auf der anderen, rechten Bildseite steht die hl. Äbtissin Walburga. Sie sind die Patrone der Mutterpfarrei St. Vincenz. Beide werden von den Strahlen erfüllt, die vom Kopfe Christi aus nach außen leuchten.

Josefsstatue

Auf dem Weg weiter in das Kirchenschiff hinein reihen sich 4 kleine Nischen an der Nordostwand der Kirche auf. In der ersten befindet sich eine Josefsstatue. Sie wurde 2001 aufgestellt. Als Mann der Gottesmutter Maria und Ziehvater Jesu erfährt er eine besondere Verehrung.

Holzkreuz

In der zweiten Seitennische befindet sich ein 2 Meter großes Holzkreuz. Dieses spätbarocke Kreuz aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hing seit 1981 im Pfarrsaal und später dann in der Pfarrkirche.

Heilige Mutter von Kasan

Ein zwar materiell nicht erwähnenswerter aber ideell unbezahlbarer Kunstgegenstand hängt dem Holzkreuz in dieser Nische gegenüber. Es ist eine kleine silberne Marienikone, die „Heilige Mutter von Kasan.“ Sie wurde von Pfarrer Franz Rickert aus dem Zweiten Weltkrieg mitgebracht. Im Jahr 2000 wurde sie restauriert. Neben der Ikone hängt ein Schreiben, das Pfr. Rickert zur
Erklärung der bewegenden Hintergründe des Bildes verfasst hat.

Hl. Diakon Laurentius

Der heilige Diakon Laurentius wird meist, wie auch in der Heilig Kreuz Kirche, mit dem Rost in der Hand dargestellt, auf dem er, der Legende nach, verbrannt wurde. Durch diesen Märtyrertod wurde die christliche Gemeinde noch mehr in ihrem Glauben bestärkt.

Hl. Antonius von Padua

Dem hl. Laurentius gegenüber steht die Figur des hl. Antonius von Padua. Sein Bildnis gehört zu den ersten in der Heilig Kreuz Kirche. Sie ist im August 1963 geweiht worden. Der heilige Antonius von Padua ist mit der Stadt Menden fest verbunden. Als Stadtpatron ist er nicht nur der Schutzheilige für Menden, sondern auch für die Bischofsstadt Paderborn.