Patronat

Die Heilige Maria Magdalena – unsere Pfarrpatronin
Wer ist eigentlich diese Frau, Maria Magdalena, die zur Patronin unserer Pfarrgemeinde wurde?

Ihren Beinamen „Magdalena“ hat sie von ihrem Heimatort Magdala am See Genesareth, nicht weit entfernt von Karphanaum. In Magdala blühte zurzeit Jesu der Handel. Zusammen mit Fischfang und Fischverarbeitung sorgte das für Beschäftigung und Wohlstand.

In der Person der Maria Magdalena fließen sehr unterschiedliche Berichte zusammen. Der Legende nach war sie das Kind reicher Eltern mit den Namen Syrus und Eucharia. Nach dem Bericht des Lukas-Evangeliums befreite Jesus sie von sieben Dämonen. Sie wurde daraufhin seine Jüngerin und unterstützte zusammen mit anderen Frauen den Freundeskreis mit ihrem Vermögen.

In der kirchlichen Überlieferung ist sie auch die große Sünderin, die Jesus im Haus des Pharisäers Simon die Füße mit ihren Tränen netzt, mit ihren Haaren trocknet und mit kostbarem Öl salbt. Diese ungewöhnliche Liebesbezeugung bewegt Jesus, ihr, der stadtbekannten Sünderin, die Schuld zu vergeben. (Lk 7, 44-50)

Ob die Frau aus dieser Szene wirklich Maria Magdalena war, ist aus Sicht der heutigen Forschung sehr zu bezweifeln. Aber die kirchliche Tradition hat wohl dennoch nicht unrecht, die zarte und liebevolle Beziehung zwischen Jesus und Maria Magdalena in dieser Szene wiederzuerkennen, wie sie ja auch aus dem Bericht im Johannes-Evangelium spricht, in dem Maria dem auferstandenen Herrn begegnet und ihn am Klang seiner Stimme erkennt.

Aus nächster Nähe hatte sie die Kreuzigung Jesu miterleben müssen. Sie ist die Erste, die dem Auferstandenen am Ostermorgen begegnet. Danach verkündet sie Petrus und den anderen Jüngern das Wunder der Auferstehung.

Maria Magdalena ist eine Frau, um die auch später in der religiösen Volksfrömmigkeit viele Legenden kreisen. Schon im Mittelalter war sie bevorzugtes Thema der Kunst und der Musik.

Frauen entdecken sie heute neu als Prototyp einer Jüngerin Jesu Christi. In Einem kann sie uns allen Vorbild sein: in der Innigkeit ihrer Christusliebe, durch die sie befähigt wurde, die erste Verkünderin der Frohen Botschaft der Auferstehung des Herrn zu sein.