Die Große Kreuztracht
Die Hauptprozession am Karfreitagmorgen ist das Herzstück der Stundenprozessionen
Karfreitagmorgen in Menden – zwei mit historischen Gewändern bekleidete Personen betreten gegen 8.45 Uhr die St. Vincenz-Kirche. Der Christusdarsteller trägt eine weißwollene Tunika, darüber eine scharlachrote Toga. Sein Gesicht ist durch eine Perücke mit schulterlangem Haar, Bart und Schminke bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Tief in die Stirn gedrückt haftet eine Dornenkrone.

Der „Lichter“ hebt dem Christusdarsteller das Kreuz auf die Schulter; die Hauptprozession nimmt ihren Anfang. Der Kreuzgruppe voran trägt ein Geistlicher der Stadt die in einem Reliquienkreuz eingelegte Kreuzpartikel des Kreuzes Christi. Über 10.000 Menschen geben den Kreuzträgern das Geleit. Gleich ihnen tragen sie ihre Anliegen, ihr Kreuz, nach Golgatha. An den traditionellen Fußfallstationen entlang des Weges macht die Prozession halt und die Prozessionsteilnehmer beten in den vielfältigen Anliegen der Menschen unserer Stadt und unserer Welt. Nach etwa zwei Stunden trifft die Prozession dann wieder an der St. Vincenz-Kirche ein. Ein stiller Segen mit der Kreuzpartikel beschließt die Große Kreuztracht.