Kirche

Wir bauen gemeinsam eine Kirche

Unsere Väter, Großväter und Urgroßväter hatten einen Traum …

Die Vorgeschichte

Wie und warum eine Kirche für Oesbern?

Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Oesbern -gemeinsam mit einigen umliegenden Ortschaften- zum Kirchspiel Menden. In fast jedem der Orte gab es eine Kapelle, nicht jedoch in Oesbern. Die Oesberner machten sich immer wieder auf den Weg zur St. Michaels-Kapelle in Werringsen.

Zwischenzeitige Überlegungen sollten die St. Johannes-Kapelle in Barge zum Mittelpunkt der Gläubigen werden lassen. Dagegen wehrten sich allerdings die Oesberner, denn der (Fuß-)Weg war einfach sehr weit, zu weit. So kam es, dass die Oesberner in großer Eigenleistung die baufällig gewordene St. Michaels-Kapelle in Werringsen wieder Instand setzten, damit sie dort weiterhin Gottesdienst feiern konnten.

1898    Gründung einer Filialkirche in Barge; die Oesberner schließen sich der Pfarrei St. Vincenz an.

1906    Bau einer Schule in Oesbern.

1908   Wunsch, in der Schule Gottesdienst zu feiern, damit man nicht die weiten Wege auf sich nehmen muss – zunächst nur einmal pro Woche eine Schulmesse.

1913    Feier der Gottesdienste in der Schule, jetzt auch an Sonn- und Feiertagen.

1925    Pastor Boeddiker stellt einen Antrag an das Generalvikariat in Paderborn, um eine Kapelle in Oesbern zu bauen – der Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung, der Kirchenbau entspreche nicht den kirchlichen Vorschriften.

1928    Gründung der Katholischen Interessengemeinschaft Oesbern (KIÖ) mit dem Zweck, die kirchlichen Interessen der katholischen Bürger zu fördern.

1928    Schenkung des Grundstücks für die Kapelle durch Landwirt Sommer.

1928    Lehrer Stürmer erstellt einen „Aufbringungsplan“ zur Finanzierung einer Kapelle.

1928    Die Überlegungen werden konkreter: Die KIÖ stimmt ab, dass der Bau der Kapelle eingeleitet werden soll – Architekt Sommer legt zwei Entwürfe vor und Pastor Böddiker stellt einen zweiten Antrag an das Generalvikariat, um die Kapelle zu bauen. Es wurden Ziegelsteine bestellt und Spenden gesammelt. Der Antrag wurde allerdings abgelehnt.

1929    Die Oesberner beginnen mit enormen Eigenleistungen den Bau der Kapelle. Eine Baugenehmigung lag zu der Zeit immer noch nicht vor. Aber alle waren sicher, dass sie bald erteilt wird.

1929    Grundsteinlegung.

1929    Der Kapellenbau wird gerichtet.

1929    Freiherr von Boeselager spendete das benötigte Holz für den Dachstuhl.

1929    Ein großes Unglück mit Todesfolge. Ein Schock und unendliche Trauer für alle Oesberner: Johannes Brinkschulte, ein freiwilliger Helfer, wurde von einem Holzstamm erdrückt. Die Freiwilligen wollten jedoch unbedingt den Bau der Kapelle vollenden und setzten ihr Werk im Sinne von Johannes Brinkschulte fort.

1930    Einweihung der Kapelle.

1930    Die Figur der Mutter Gottes wurde der Kirchengemeinde zur Einweihung als Geschenk überreicht.

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1933    Nach vielen rechtlichen Schwierigkeiten wurde nach vier Jahren die Baugenehmigung erteilt.

1934    Die Pietá, die im unteren Bereich der Kirche zu sehen ist wurde den Oesbernern von der katholischen Gemeinde Bruchhausen bei Arnsberg geschenkt.

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1936    Pastor Funke stellt einen Antrag auf finanzielle Unterstützung an das Generalvikariat in Paderborn. Der Antrag wird abgelehnt.

1941    Das Generalvikariat Paderborn erteilt eine Errichtungsurkunde: Wortlaut: Im Bereich der kath. Pfarrgemeinde Menden, St. Vincenz, wird eine Pfarrvikarie ohne eigene Vermögensverwaltung in Oesbern errichtet.

1954    Umbau der Kapelle und Grundsteinlegung. Viele Arbeiten wurden wieder in Eigenleistung durchgeführt. Notwendige Anschaffungen durch Spendengelder ermöglicht.

1959    Nach vielen Gesprächen erfolgt in diesem Jahr -nach 18 Jahren- die endgültige Anbindung an die St.-Vincenz-Gemeinde in Menden.

1959    Eine gebrauchte Orgel wurde angeschafft und feierlich eingeweiht.

1961    Als Geschenk bekam die Kirchengemeinde eine Statue der Heiligen Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik und insbesondere des Orgelspiels.

1961    Eine Statue unseres Kapellenpatrons, dem Heiligen Aloysius wurde gekauft und am 21. Juni, dem Gedenktag des Heiligen eingeweiht.

 

1968    Die westliche Außenwand musste neu abgedichtet werden und somit erhielt der Altarraum ein neues Bild. In diesem Jahr beheizte Weihnachten eine neue Warmluft-Heizung erstmals unsere Kapelle.

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1976    Das erste Pfarrfest in Oesbern und großzügige Spenden ermöglichten die Anschaffung eines elektrischen Läutewerkes.

1978    Vom Erlös der Pfarrfeste und durch eine anonyme Spende konnte in diesem Jahr eine neue Orgel gekauft und feierlich eingeweiht werden. Außerdem wurde der Kirchengemeinde in diesem Jahr eine Kirchenuhr gespendet.                                               alo_2016_07_17_Orgel_mit_Maria

1981    Beginn neuer Renovierungsarbeiten; die Kirchendecke wurde mit Holz verkleidet, die vordere Altarfront wurde verklinkert und in diese Klinkerwand wurde der Tabernakel eingebaut.

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1982    Eine Oesberner Künstlerin stiftet der Kirchengemeinde handgefertigte Kreuzwegstationen aus Ton.

1987    Der Eingangsbereich wird umgestaltet. Die Fläche vor der Eingangstür erhält eine Elektroheizung, der Aufgang wird mit Stufen versehen und ein behindertengerechter Fußweg wird angelegt. Spendengelder und eigene Arbeitskraft machen diesen Umbau möglich.

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1995    Die Kapelle bekommt einen neuen Fußboden. Viele freiwillige Helfer verlegen neue Steinplatten.

2004    Der Erzbischof von Paderborn, Hans-Josef Becker, stellt der St.-Aloysius-Kirche zur 75-Jahrfeier die Reliquien von 10 Jesuiten- mönchen zur Verfügung. Diese Reliquien wurden in einem feierlichen Hochamt gesegnet und sind ausgestellt in einem kleinen Schrein am Altarstein.

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St. Aloysius – eine Kirche voller Eigenleistungen

Bis heute wurden und werden die Oesberner immer wieder aktiv, um ihrer Kirche Leben zu verleihen. Jeder setzte und setzt sich mit seinen Fähigkeiten ein, um den Ort zu suchen, die Genehmigungen einzuholen, den Bau zu beginnen, Spenden einzuwerben und so der Kirche Gesicht und Ausdruck zu geben.

Viele Spenden fanden ihren Weg in die Kirche – sei es materieller oder auch finanzieller Natur. Beeindruckend sind die vielen Eigenleistungen der Oesberner – sie zeigen, wie wichtig die Kapelle den Menschen ist.