Das Hausmannkreuz
Der Mendener Künstler W. Hausmann (1906- 1980) schuf das Kreuz, das bis zur Umgestaltung des Chorraums auf dem alten Altar stand, im Jahr 1956.
Während die meisten Kreuze nur einen Korpus in den verschiedensten Gestaltungen haben, zeigt dieses Gegenstände, die in der Leidensgeschichte Jesu eine Rolle gespielt haben.
Die Dornenkrone, die ihm die Soldaten des Pilatus aufs Haupt drückten, befindet sich über seinem Kopf, sogar noch über dem Auge Gottes. „Denn durch sein Kreuz und Leid hat er die Welt erlöst.“
Nägel durchbohrten Hände und Füße, über sein nahtloses Gewand wurde das Los geworfen, daher die Würfel. Der Hahn krähte, als Petrus den Herrn verriet.
Die Sanduhr steht für das abgelaufene Leben, das durch den Tod in das ewige Leben mündet. Mit dem Hammer wurden die Nägel eingeschlagen, mit der Zange wurden sie nach Jesu Tod entfernt, mit der Peitsche wurde er gegeißelt.
Die Lanze stieß ihm ein Soldat in die Seite, um zu sehen, ob er schon tot war, „und es floss Blut und Wasser heraus.“
Der Korpus selbst weist deutliche Unterschiede zu Kreuzen aus früheren Jahrhunderten auf. In der Romanik wurde Jesus als der Sieger, der Erhöhte dargestellt, der das Leiden und den Tod überwunden hatte. Die goldene Farbe bedeutet zwar auch hier Verklärung, dennoch wird hier ein leidender Christus dargestellt. Die Wunden sind deutlich zu sehen, die Körperhaltung ist die eines Menschen, der Schmerzen erleidet; die Hände sind verbogen.
R. Schrieck