Zeitenwende 1906

30 Wochen bis zum Kirchweih-Jubiläum

Ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts hatte sich die Struktur in Holzen-Bösperde viel deutlicher verändert als in anderen Dörfern des Amtes Menden.

Ausgangspunkt war das neue Walzwerk, das Johann Hermann Kissing (+1840) und Ferdinand Möllmann (+1854) aus Iserlohn 1827 in Bösperde gegründet hatten. Von ursprünglich 25 war es bis 1906 auf 700 Arbeiter gewachsen.

Um 1900 wohnten 60 Familien in werkseigenen Häusern.

Von knapp 600 Einwohnern 1843 über 806 im Jahre 1871 war das Dorf 1906 auf weit über 1.300 Einwohner gewachsen, viel schneller als die anderen Amtsdörfer rundum.

Dieses Wachstum hatte auch zu Veränderungen in der Sozial- und Bevölkerungsstruktur geführt.

Die Bevölkerung in Holzen – Bösperde bestand jetzt sowohl aus Bauern und Köttern, wie auch aus Kettenschmieden, Arbeitern, Facharbeitern, Angestellten und Kaufleuten.

Damit gingen auch signifikante Veränderungen in der konfessionellen Zusammensetzung der Bösperder Bevölkerung einher.

Bis 1906 war der Anteil der nichtkatholischen Bevölkerung in Holzen-Bösperde auf deutlich über 20% angewachsen, während er in den anderen Amtsdörfern immer noch – und zum Teil weit – unter 10 % lag.

 

Sehen Sie unten eine Abbildung der Einwohnerverteilung im Landkreis Iserlohn 1906 (Auszug aus dem Verwaltungsbericht des Landkreises Iserlohn für das Jahr 1906) Zu den Gemeinden des Amtes Menden zählen: Böingsen (Lendringsen), Halingen, Holzen (Bösperde), Oesbern, Schwitten, Sümmern und Wimbern