Pfarrer Karl Schulte
2 Wochen bis zum Kirchweih-Jubiläum
Als dritter Pfarrer übernimmt Karl Schulte, am 19. Oktober 1952 die Pfarrei St. Maria-Magdalena Bösperde.
Pfarrer Schulte wurde am 16. Mai 1907 in Paderborn geboren; am 7. August 1932 empfing er in Paderborn die Priesterweihe. Nach Stationen als Vikar in Voßwinkel und Halle/Saale war er 18 Jahre Pfarrvikar in Sande, bevor er nach Bösperde kam und von Dechant Meierfrankenfeld in sein Amt eingeführt wurde.
Die Gemeinde drängt den jungen Geistlichen alles in die Wege zu leiten, um einen Kirchturm zu bauen. Die Männer der Gemeinde wurden am 28. Dezember 1952 zusammengerufen, um „in einer wichtigen Angelegenheit durch Besprechung klarer zu sehen“, wie es in der Einladung hieß. In geheimer Abstimmung stimmten 289 Männer mit „ja“ für den Kirchturmbau (zwei abgegebene Zettel waren ungültig). Die Bruchsteine für den Bau des Kirchturms lagerten schon seit 1938 an der Kirche. Die Grundsteinlegung erfolgt am 25. Oktober 1953 und zwei Jahre später wurden die vier Stahlglocken geweiht. Die Turmuhren sind gestiftet worden und wurden zwei Jahre später angebracht.
Am 31. Januar 1960 wurde die neue Orgel eingeweiht mit dem Orgelspruch:
„Du willst uns Trost und Freude bringen in dieser arm gewordnen Zeit. Drum hebe an, uns vorzusingen das Lied der Gottesherrlichkeit!“
Schon im ersten Jahr Pfarrer Schultes in Bösperde wurde der Katholische Männerverein (KAB) wieder gegründet. Durch persönlichen Einsatz von Pfarrer Schulte konstituierte sich die DJK-Sportgemeinschaft, die 1935 verboten worden war, am 1. Juli 1963 neu.
Viele Schulkinder erinnern sich noch an den Kommunion- und Erstbeichtunterricht von Pfarrer Schulte. Er konnte das Wirken des lieben Gottes in der Welt durch viele Beispielgeschichten auch für 9 bis 10jährige Kinder sehr anschaulich machen.
In seine Zeit in Bösperde fand auch das II. Vatikanische Konzil in Rom mit seinen Erneuerungen und Änderungen statt. Besonders die Liturgiereform führten zu einer umfassenden Änderung der Hl. Messe, der Riten und der Spendung der Sakramente.
Wegen seines schweren Augenleiden wird Vikar Johannes Klocke und später Vikar Friedhelm Buxot zur Unterstützung des Pfarrers nach Bösperde berufen. Sie setzen die unter Karl Schulte aufgeblühte Jugendarbeit mit neuem Schwung fort.
1968 bittet Pfarrer Schulte wegen seines Augenleidens den Erzbischof um Versetzung in den Ruhestand.
Auch nach seiner Pensionierung bleibt Karl Schulte in der Gemeinde wohnen und hilft, so weit es ihm möglich ist, in der Seelsorge mit.
Pfarrer Karl Schulte stirbt am 2. Dezember 1989 und wird in der Priestergruft auf unserem Friedhof beigesetzt.
Rüdiger Eßmann