Gerhard Joseph Winands

27 Wochen bis zum Kirchweih-Jubiläum

Pater Gerhard Joseph Winands MSC stammte aus dem äußersten Westen Deutschlands, aus dem Selfkant. Geboren am 24.08.1874 in Stahe, heute ein Ortsteil von Gangelt im Kreis Heinsberg, setzte er ab 1891 seine gymnasiale Schulbildung an der ordenseigenen Schule der Herz-Jesu-Missionare in Borgerhout, heute ein Stadtteil von Antwerpen, fort. 1894 schloss er sich der Gemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare an und verbrachte das Noviziat im Mutterhaus in Chezal-Benoît in der Nähe von Issoudun im Departement Indre in Frankreich. Nach Ablegung der zeitlichen Profess 1895 kehrte er zur Fortsetzung seiner Studien nach Antwerpen zurück. Ab 1897 lebte er in Hiltrup, studierte weiter Theologie in Münster und wurde am 25. Juli 1900 zum Priester geweiht, nachdem er am 02.10.1898 die ewige Profess abgelegt hatte. Vertiefende Studien in Salzburg und Innsbruck schlossen sich an. 1902 errichteten die Herz-Jesu-Missionare ein Kloster in (Arnsberg-)Oeventrop, das zugleich ordenseigenes theologisches Studienhaus der Gemeinschaft war. Unter den ersten Patres, die das Haus bezogen, war auch Pater Winands. 36 Jahre, bis zu seinem Tod am 21. Mai 1938, blieb er im Kloster in Oeventrop. 75 Semester lang wirkte er als Dozent für Kirchenrecht und Moraltheologie an dieser Einrichtung. Daneben war er auch selbst schriftstellerisch und als Übersetzer aus dem Französischen und dem Niederländischen tätig.

In der Würdigung aus Anlass seines Todes schreibt P. Heinrich Zens über ihn: „Es hat in den langen Jahren (36 Jahre ohne Unterbrechung in Oeventrop) kaum einen Sonntag oder Festtag gegeben, an dem Pater Winands im Kloster weilte. Unermüdlich war er in der Seelsorge tätig; an mindestens 200 Stellen des Erzbistums Paderborn hat er Aushilfe geleistet, an einigen Orten längere Zeit, als dort kein eigener Geistlicher vorhanden war, z. B. in Holzen und in Lendringsen bei Menden“.

Pater Winands blieb, auch nachdem Bösperde einen eigenen Geistlichen erhalten hatte, ein gern gesehener Gast, der auch in den folgenden Jahren zu besonderen Gelegenheiten immer wieder eingeladen wurde und dessen Anwesenheit die Pfarrchronik immer wieder vermerkt.