Maria Magdalena – Begleiterin auf dem Weg der Liebe
12 Wochen bis zum Kirchweih-Jubiläum
Ja, die Liebe ist es, die unverdient geschenkte Liebe, die Maria Magdalena nun ganz neue, ungeahnte Wege mutig gehen lässt, auch wenn die Vernunft scheinbar in andere Richtung weist.
Maria Magdalena geht den Weg der Passion mit großer ‚Passion‘, Leidenschaft, Feuer und Flamme für Jesus und seinen Gott! Sie bleibt – zusammen mit anderen Frauen – auch dann noch, als der Weg Jesu zu Ende geht und alles gegen ihn zu sprechen scheint: mit letzter Konsequenz bleibt sie auf dem Weg der Nachfolge, hinter Jesus her, bis hin zum Kreuz und zum Grab.
Woher nimmt sie die Kraft? Das schafft sie, weil sie in enger Beziehung mit Jesus gelebt hat und lebt, und weil sie so im Laufe der Zeit von Jesus und seiner Botschaft geformt, innerlich umgewandelt und bereitet wurde.
So vorbereitet vermag sie dann auch den schweren Kreuz-Weg mitzugehen und auch am Ende zu bleiben – gegen alle äußeren Zeichen, gegen alle menschlichen Erwartungen, gegen alle Widersprüche.
Entschiedene Nachfolge – dafür steht Maria Magdalena! Entschiedene Nachfolge: Diese lässt Jesus nicht los, in keiner Situation. Ausharren – bleiben, auch wenn’s schwierig, brenzlig, vielleicht gefährlich wird. In die Schule der Liebe gehen, immer wieder neu, aus der Ich-Bezogenheit immer mehr in die Gott-Bezogenheit wachsen: das ist echte Jesus-Nachfolge. Da will und kann unsere Patronin Maria Magdalena uns ein Vorbild sein. Und je mehr wir mit ihr diesen Weg gehen, zu gehen versuchen, umso eher wird die Liebe auch uns immer weiter ziehen, tiefer hinein in die Gemeinschaft mit Jesus, dann aber auch mitten in das Kreuz.
Die Liebe der Magdalena: das ist eine Liebe, die auf‘s Ganze geht, eine Liebe, die alles auf eine Karte setzt, auf Jesus und seinen Abba-Gott, das ist die Liebe, die Jesus meint. Und diese Liebe trägt, auch durch die Dunkelheit der Verzweiflung, durch die Nacht des Todes – hinein ins Licht der Begegnung!
Doch dieser Weg gelingt nicht nur aus eigener Kraft. Maria Magdalena ist bis zum Äußersten gegangen, hat all ihre Kräfte eingesetzt – aber: den Auferstandenen erkennen, den so ganz Anderen, das kann sie nicht nur aus eigener Kraft!
In der Begegnung am Ostermorgen hält sie ihn für den Gärtner. Erst als er sie anspricht, beim Namen nennt, erkennt sie ihn – wird sie sehend, von innen her sehend! Das ist das Sehen, das Jesus meinte, als er seinen Freunden in den Abschiedsreden versprochen hat: „Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe…“ (Joh 14, 19). Dieses Sehen und Erkennen des auferstandenen Christus, das ist ein „Inne-Werden“, ein Gegenwärtig-Werden des Auferstandenen, das –wir sehen es an Maria Magdalena – den Menschen in der Tiefe berührt, entflammt, in Bewegung setzt.
„Ihr seht mich, weil ich lebe.“ Dieses Versprechen gilt – auch heute – auch uns! Jesus hat dieses Versprechen eingelöst – Maria Magdalena steht dafür.
Auch uns verkündet Maria Magdalena zu unserem Jubiläum und immer wieder neu: „Ich habe den Herrn gesehen! ER lebt!“
So geht unsere Patronin mit uns auf dem Pilgerweg des Glaubens, auf dem Weg der Liebe. Schauen wir auf sie, hören wir auf sie…
Das ist es, was wir so nötig brauchen, für uns, unsere Gemeinde, unsere Kirche: Christen, die heute erkennen: der Jesus von damals, mit dem Maria Magdalena vertrauten Umgang pflegte, er ist der Christus, der heute mit uns vertrauten Umgang sucht! IHM im alltäglichen Leben als Wegführer folgen, egal, was die Leute sagen und denken, konsequent bleiben, auf dem Weg der Liebe bleiben und ihn so durch unser Leben den Menschen verkünden – wie Maria Magdalena!